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Cryoshell: Cryoshell (Review)
Artist: | Cryoshell |
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Album: | Cryoshell |
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Medium: | CD | |
Stil: | Epic Rock / Symphonic Rock |
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Label: | VME / Soulfood | |
Spieldauer: | 39:48 | |
Erschienen: | 26.08.2011 | |
Website: | [Link] |
Immerhin, der ausgelutschten Epic- und Symphonic-Rock-Chose im EVANESCENCE- und WITHIN TEMPTATION-Fahrwasser begegnen die dänischen Neustarter CRYOSHELL mit einer fast schon unverhältnismäßigen Spielwut. Das selbstbetitelte Debüt strotz vor Kraft und platzt vor Druck, steckt seine grünohrige Energie aber leider in Songmasken, die so dermaßen vergangenen Rock- und Metal-Mainstreamprodukten ähneln, dass man sie fast schon wieder als nicht existent wahrnimmt.
Nehmen wir nur mal den Opener „Creeping In My Soul“: Der Refrain ist ein Muster aus dem Großhandel, faktisch so schon mehrfach im Radio gelaufen, nur unter jeweils anderen Band- und Albumtiteln. Christine Lorentzeen, die den klassischen Werdegang vom Model über die „Star Search“-Teilnehmerin zur Moderatorin einer vermutlich geringklassigen TV-Show mitgemacht hat, ist ohne jede Frage hier zu ihrer eigentlichen Bestimmung gelangt, so zumindest sagt es ihr Elan – die feine Engelsstimme ist aber ebenso sauber wie unaufregend wie duplizierbar. Ein Mann streut derweil brave Schwiegersohnraps in die Strophen und klingt dabei exakt wie LINKIN PARKs Mike Shinoda – den Song selbst führt es nur noch weiter zum EVANESCENCE-Referenzstück „Bring Me To Life“, das ebenfalls männliche Vocals in die Strophen setzte und einen dicken kommerziellen Hit landete. Klar, wohin die Reise geht?
„Bye Bye Babylon“ verwendet ähnlich wie das letzte Album von LACUNA COIL orientalische Elemente, „Trigger“ bringt daraufhin sogar mal ein Gitarrensolo, das allerdings nicht für mehr als ein paar dumpfe Tupfer sorgt. Trotzdem fällt mit der Zeit auf, dass gerade die Gitarren für ein paar deftige Akzente sorgen und den Phantomeffekt, mit dem die Songs verpuffen, kurz außer Kraft setzen. Kreativität, wenn überhaupt, verbirgt sich eher in den Tasten von Mikkel Maltha, der immerhin mal für Lars von Trier komponiert hat.
FAZIT: Liebhaber oben genannter Referenzen werden in erster Linie die Energie sehen und weniger die ausgelutschten Kompositionen. Schiefklang würde hier prinzipiell als dissonant und somit unangenehm auffallen. Diese Blöße geben sich CRYOSHELL nicht, sie servieren zehnmal zielgruppengerechten symphonischen Bombast mit 120 Gramm Sonnenuntergang pro 100 Gramm Musik.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Creeping In My Soul
- Bye Bye Babylon
- Trigger
- Feed
- Closer To The Truth
- Falling
- The Room
- Come To My Heaven
- Murky
- No More Words
- Bass - Mikkel Maltha
- Gesang - Christine Lorentzen, Mikkel Maltha
- Gitarre - Kasper Søderlund
- Keys - Mikkel Maltha
- Schlagzeug - Jacob Gundel
- Sonstige - Mikkel Maltha, Søren Bendz (Piano)
- Cryoshell (2011) - 6/15 Punkten
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