Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Slash: Slash (Review)

Artist:

Slash

Slash: Slash
Album:

Slash

Medium: CD
Stil:

Hardrock / Rock

Label: Roadrunner Records
Spieldauer: 57:17
Erschienen: 09.04.2010
Website: [Link]

Die chinesische Demokratie war von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Und so erlosch das Axl Rose'sche Strohfeuer innerhalb kurzer Teit auch wieder, ohne die Euphorie, die GUNS N' ROSES vor Urzeiten mal entfachten, auch nur ansatzweise zu erreichen. Woran das gelegen hat, wird schnell deutlich, wenn man sich das selbstbetitelte Soloalbum des Ex-Gunners SLASH in den CD-Player wirft oder auf den iPod zieht. Denn GN'R funktionieren ohne den charismatischen Gitarristen einfach nicht.

Und so bietet dieses Album mit seinen 13 Songs all das, was man von GUNS N' ROSES erhoffte und auf "Chinese Democracy" nicht bekam: nämlich zeitlosen, erdigen, coolen, griffigen, frischen und weitestgehend schnörkellosen (Hard)Rock. Gespielt von einer absolut tighten Band, denn mit Chris Chaney von JANE'S ADDICTION und Josh Freese (A PERFECT CIRCLE, ex-NINE INCH NAILS-Tourband) hat SLASH sich Könner ihres Fachs ins Boot geholt und gesungen von einer illustren Schar an Gastvokalisten, die von Ikonen wie Ozzy, Lemmy und Iggy Pop bis hin zu zeitgenössischen Sängern wie Andrew Stockdale (WOLFMOTHER), M. Shadows (AVENGED SEVENFOLD) und Adam Levine (MAROON 5) reicht. Das Konzept erinnert natürlich an das Soloalbum von Tony Iommi, der ebenso wie Dave Grohl mit PROBOT auf verschiedene Sänger zurückgegriffen hat. Wobei die Herangehensweise auch hier funktioniert: charismatische Stimmen singen Songs, die ihnen auf den Leib geschneidert sind.

Wodurch so manche Nummer allerdings nicht gerade überraschend ist. Natürlich ist das von Lemmy eingekrächzte "Doctor Alibi" ein feister Rocker, während "I Hold On" mit souligen Backings, Akustikklampfe und Country- bzw. Südstaaten-Flair zu niemand anderem besser passen würde, als Kid Rock. Und auch das punkige in "We're All Gonna Die" ist typisch für Iggy Pop. Interessanter ist da schon das bluesige, an LED ZEPPELIN erinnernde "By The Sword", das von Stockdale gesungen wird. Verspielte 70er-Atmosphäre verströmt auch das akustische, vom bisher recht unbekannten Rocco De Luca gekonnt eingesungene "Saint Is A Sinner Too" (welche zeitgemäßer Titel), das perfekt in den Soundtrack eines Quentin Tarantino-Films passen würde. Das mit Dave Grohl und Duff McKagan eingespielte Instrumental "Watch This" gefällt auch ohne Gesang bestens, die Höhepunkte sind aber das düstere "Crucify The Dead" mit Altmeister Ozzy Osbourne am Mikrofon sowie das vergleichsweise harte "Nothing To Say", bei der SLASH unerwartet derbe schreddert. Ausfälle gibt es keine, wobei die übrigen Songs nicht ganz so mitreißend sind, besonders das zu kommerzielle, mit Streichern versehene "Gotten" mit Adam Levine ist dann doch eine Spur zu brav geraten.

FAZIT: Das unverwechselbare Spiel des Zylinderträgers SLASH, gute bis sehr gute Songs und eine tolle, natürliche Produktion machen das Soloalbum des Gitarristen zu einer schnieken Gute-Laune-Platte. Wäre musikalische Qualität heutzutage wichtiger, als ein großer Name mit ruhmreicher Vergangenheit, dann würde dieses Album zehn mal so oft über die Ladentheke wandern, als "Chinese Democracy". Da die Realität aber anders aussieht, bleibt nur zu hoffen, dass sich möglichst viele geschmackssichere Rockfans "Slash" ins Regal stellen werden.

Andreas Schulz (Info) (Review 7224x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Ghost
  • Crucify The Dead
  • Beautiful Dangerous
  • Promise
  • By The Sword
  • Gotten
  • Doctor Alibi
  • Watch This
  • I Hold On
  • Nothing To Say
  • Starlight
  • Saint Is A Sinner Too
  • We're All Gonna Die

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Jochen
gepostet am: 15.04.2010

User-Wertung:
9 Punkte

Die vielen Sänger stören den Fluss. Slash ist gut, wie immer.
Axcell
gepostet am: 07.02.2011

User-Wertung:
14 Punkte

nun ja finde ich persönlich gesehen nicht. Der Sänger passt halt gerade zu dem Gitarrensound den Slash in den sinn kam.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!